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Pfarrbezirk Brockscheid

St. Ursula Brockscheid

St. Ursula Brockscheid

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1161. Papst Viktor der IV. bestätigte der Abtei Echternach die Verkündung der Lehre Christi in "Broxsceith". Brockscheid war nur eine sehr kleine Siedlung. Bis 1654 zählte man hier nur fünf Feuerstellen. Doch auch für diese wenigen Siedler wurde früh ein kleines Gebetshaus errichtet.

Schon im Jahr 1238 ist in Brockscheid von der Kirchengift geschrieben. Brockscheid bildete eine eigene Pfarrei. Es ist der südlichste Pfarrort der alten Diözese Köln. Im Jahr 1804 werden der Pfarrei Brockscheid die beiden Orte Udler (bis dahin zur Pfarrei Weinfeld gehörend) und Tettscheid (bisher Mehren) zugeteilt.

Seit 1862 wird die heilige Ursula als Patronin verehrt. Wie sollte es anders sein: Vom Glockenturm der Brockscheider Kirche rufen vier im Glockengießerdorf Brockscheid hergestellte Glocken die Gläubigen zum Gebet.

St. Stephanus Udler

Die alte Kapelle ist wohl das älteste Gebäude unseres Ortes. In welchem Jahr sie erbaut worden ist, ist nicht genau bekannt. Jedoch muss sie mindestens 660 Jahre alt sein, denn 1341 war sie schon im Besitz derer von Daun. Udler gehörte mindestens 320 Jahre zur Pfarrei Weinfeld, deren Pfarrkirche als einziges Gebäude der ehemaligen Gemeinde heute noch steht. Seit 1804 bis heute nun gehört Udler zur Pfarrei Brockscheid. Die kleine Kapelle in Udler, ein einschiffiger Bau aus Bruchstein hat im Schiff die Maße 5 m breit und 6,70 m lang, der Chor ist 3,78 m breit und 3,36 tief. Ob sich in der Kirche von Anfang an ein Altar befand, weiß man nicht genau. Der jetzige Hochaltar stammt jedenfalls erst aus dem 18. Jahrhundert. In seiner Mitte stand eine große Holzstatue des Schutzpatrons, des heiligen Stephanus. Die Außenwand neben dem Eingang der Kapelle, schmückte ein großes Holzkreuz.

Heute befindet sich sowohl das Holzkreuz als auch die Statue vom hl. Stephanus in der neuen, 1969 erbauten Kirche. Das Kreuz ist 1,20 m hoch und stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Ein weiterer wertvoller Bestand in der Kirche waren die zwei Glocken. In ihren Inschriften war die Jahreszahl 1735 eingeprägt. Vermutlich befanden sie sich seit diesem Jahre bei uns in der Kirche. Diese wurden jedoch 1917 an die Kriegsmetallsammel- stelle abgeliefert und eingeschmolzen. Zwei neue Glocken erhielt die Gemeinde 1963 welche im Glockenturm der kleinen Kapelle ihre Dienste tun. Bis zum Bau einer neuen Leichenhalle diente die Kapelle nach dem Bau der neuen Kirche zum Aufbahren der Toten. Eine Besonderheit der 1971 geweihten Kirche ist sicherlich der Kreuzweg in Bleiverglasung. Dies ist eine eher seltenere Art der Darstellung, die seinerzeit unser verstorbener Pastor W. Meßbacher gezeichnet hat.

In den Jahren 2007-2008 wurde die neue Kapelle innen komplett renoviert und erstrahlt seitdem in neuem Glanz. An jedem Montag betet die Gruppe des Euchariuswerkes den Rosenkranz um geistliche Berufe. An jedem ersten Donnerstag im Monat (Priesterdonnerstag) feiern wir die heilige Messe mit anschl. Andacht um geistliche Berufe. Jährlich finden auch heute noch zwei Wallfahrten statt. Eine davon ist die Marien-Wallfahrt nach Klausen, die schon über sehr viele Jahre Brauch ist. 1862 wird sie erstmals erwähnt. Erstmals war sie allerdings von einer Frau im Jahre 1451 unternommen worden, die aufgrund ihres Glaubens an die Gottesmutter und ihrer Wallfahrt nach Klausen von bösen Mächten geheilt wurde. Eine weitere ist die Wallfahrt nach Langenfeld zu Ehren des heiligen Jodokus, der als Helfer bei Knochenkrankheiten verehrt wird.

St. Quirinus Tettscheid

Am ersten Maisonntag wird in Tettscheid wie in jedem Jahr die Kirmes, genauer gesagt das Fest des heiligen Quirinus, feierlich begangen. Neben diesem Hauptpatron gerät die zweite Patronin der Kapelle, die hl. Apollonia, häufig etwas in Vergessenheit. Vor 100 Jahren aber war es ihr Gedenktag, der 09. Februar 1905, der für die Tettscheider "ein wahrer Freudentag" wurde - so jedenfalls berichtet es der damalige Ortsvorsteher Pantenburg. Denn an diesem Tag wurde die neue Tettscheider Kirche eingeweiht.

Diese Kirche war keineswegs das erste Gotteshaus, das die Gemeinde Tettscheid aufzuweisen hatte. Eine erste Kapelle war schon 1743 zu Ehren des heiligen Jodokus erbaut worden. In den Jahren 1829 und 1861, als Tettscheid schon zur Pfarrei Brockscheid gehörte (bis 1804 war der Ort Filiale von Mehren), wurde jene erste Kapelle renoviert. Im Jahr 1900 musste sie jedoch endgültig wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Erst drei Jahre später konnte der Bau einer neuen Kapelle in Angriff genommen werden. "1903 hat die Gemeinde eine neue Kirche in die Held gebaut", so erinnert sich der schon erwähnte damalige Vorsteher und schreibt weiter: "Die Kirche kostet fünfundfünfzig bis sechsundfünfzig Hundert Mark. Von diesen Kosten ist ziemlich viel geschenkt worden. Die Bürger von Tettscheid gaben freiwillig 444 Mark, die Brockscheider 208 und die von Udler fast 200 Mark. Ein Gnadengeschenk vom Kaiser: 1000 Mark [...] Eine Glocke und die Kommunionbank wurden geschenkt. Die Kirche wurde am 09. Februar 1905 vom Mehrener Pastor eingeweiht, und der Brockscheider Pastor Feiden las die erste Heilige Messse." Auf dem Foto sehen wir, wie sich der Kirchenraum heute darstellt. Die goldenen Seitenflügel des ehemaligen Hochaltares gingen der Tettscheider Kapelle nicht verloren, sondern umrahmen heute die Figur der Muttergottes, die ursprünglich ebenfalls zum alten Altar gehörte.