Die alte Kapelle ist wohl das älteste Gebäude unseres Ortes. In welchem Jahr sie erbaut worden ist, ist nicht genau bekannt. Jedoch muss sie mindestens 660 Jahre alt sein, denn 1341 war sie schon im Besitz derer von Daun. Udler gehörte mindestens 320 Jahre zur Pfarrei Weinfeld, deren Pfarrkirche als einziges Gebäude der ehemaligen Gemeinde heute noch steht. Seit 1804 bis heute nun gehört Udler zur Pfarrei Brockscheid. Die kleine Kapelle in Udler, ein einschiffiger Bau aus Bruchstein hat im Schiff die Maße 5 m breit und 6,70 m lang, der Chor ist 3,78 m breit und 3,36 tief. Ob sich in der Kirche von Anfang an ein Altar befand, weiß man nicht genau. Der jetzige Hochaltar stammt jedenfalls erst aus dem 18. Jahrhundert. In seiner Mitte stand eine große Holzstatue des Schutzpatrons, des heiligen Stephanus. Die Außenwand neben dem Eingang der Kapelle, schmückte ein großes Holzkreuz.
Heute befindet sich sowohl das Holzkreuz als auch die Statue vom hl. Stephanus in der neuen, 1969 erbauten Kirche. Das Kreuz ist 1,20 m hoch und stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Ein weiterer wertvoller Bestand in der Kirche waren die zwei Glocken. In ihren Inschriften war die Jahreszahl 1735 eingeprägt. Vermutlich befanden sie sich seit diesem Jahre bei uns in der Kirche. Diese wurden jedoch 1917 an die Kriegsmetallsammel- stelle abgeliefert und eingeschmolzen. Zwei neue Glocken erhielt die Gemeinde 1963 welche im Glockenturm der kleinen Kapelle ihre Dienste tun. Bis zum Bau einer neuen Leichenhalle diente die Kapelle nach dem Bau der neuen Kirche zum Aufbahren der Toten. Eine Besonderheit der 1971 geweihten Kirche ist sicherlich der Kreuzweg in Bleiverglasung. Dies ist eine eher seltenere Art der Darstellung, die seinerzeit unser verstorbener Pastor W. Meßbacher gezeichnet hat.
In den Jahren 2007-2008 wurde die neue Kapelle innen komplett renoviert und erstrahlt seitdem in neuem Glanz. An jedem Montag betet die Gruppe des Euchariuswerkes den Rosenkranz um geistliche Berufe. An jedem ersten Donnerstag im Monat (Priesterdonnerstag) feiern wir die heilige Messe mit anschl. Andacht um geistliche Berufe. Jährlich finden auch heute noch zwei Wallfahrten statt. Eine davon ist die Marien-Wallfahrt nach Klausen, die schon über sehr viele Jahre Brauch ist. 1862 wird sie erstmals erwähnt. Erstmals war sie allerdings von einer Frau im Jahre 1451 unternommen worden, die aufgrund ihres Glaubens an die Gottesmutter und ihrer Wallfahrt nach Klausen von bösen Mächten geheilt wurde. Eine weitere ist die Wallfahrt nach Langenfeld zu Ehren des heiligen Jodokus, der als Helfer bei Knochenkrankheiten verehrt wird.