Die heutige Heilig-Kreuz-Kirche, das Gotteshaus unter dem goldenen Engel, wurde 1969-1971 unter dem damaligen Pfarrer Hermann-Josef Hellinghausen erbaut. Der Baukörper besteht aus drei Teilen: dem Kirchenschiff, dem Flachbau und dem freistehenden Pyramidenturm, über dem in 25 m Höhe ein goldener Engel schwebt. Von der Straße aus gesehen erhebt sich die Kante des Mauerwerks aus Eifeler Grauwacke in Zyklopenbauart hoch zum Bug eines majestätischen Schiffes. Die ausdruckstarken Korneliushörner als Portalgriffe offenbaren, dass hier der hl. Papst und Märtyrer Kornelius, der als Attribut ein Horn in der Hand hält, das Patrozinium übernommen hat.
Der Kirchenraum zieht jeden Besucher in seinen Bann. Alles in diesem lichtdurchfluteten Raum, die drei Bankreihen wie die großen dreieckigen Buntfenster, ist ausgerichtet auf den sechskantigen Altarblock aus Kordeler Sandstein mit dem darüber hängenden Kruzifix, einer Nachbildung des Triumphkreuzes aus dem teinfelder Hof bei Maria Laach. Aus der linken Wandfläche des Chorraumes ragt das Tabernakel, ein Erker aus weißem Kalkstein. Auf der gegenüberliegenden Wandfläche leuchtet aus einer Rundbogennische das vergoldete Reliquiar. Es enthält eine authentische Partikel des hl. Kreuzes sowie eine Reliquie des hl. Papstes Kornelius. Die großen Buntfenster sind eingeordnet in die Konzeption der Heilig-Kreuz-Kirche. Die Dreieckfenster zeigen Bilder von Jesu Leben und Leiden sowie seiner Auferstehung und Verherrlichung. Der Chorraum ist links und rechts eingerahmt von Bildszenen aus der Geheimen Offenbarung. Das Tauffenster erzählt in Bildern und Texten die Heilung des aussätzigen syrischen Feldherrn Naaman. Über den Ausgängen sieht man Bildfolgen aus dem Leben des geduldigen Job und des Propheten Elias in der Wüste. Alle Kunstwerke aus den alten Kirchen sind mit in die neue eingezogen.
Die Schutzpatrone der Filialen haben eine ganze Seitenwand inne: St. Erasmus (Allscheid) St. Quirinus (Schönbach), St. Brigida (Hörscheid) und St. Antonius (Utzerath). Auf der rechten Seite des Kirchenschiffes ist der Schutzpatron St. Kornelius auf einem Ehrenplatz aufgestellt. Sinnvoll an der Schwelle zwischen der Marienkapelle, die auch Taufkapelle ist, und dem Kirchenraum steht der Taufbrunnen, in dem seit Bestehen der Pfarrei die Kinder das Sakrament der Taufe empfangen. In der Marienkapelle hat die Pieta aus dem Jahre 1761 ihren Platz. Unsere Pieta ist Schmerzensmutter und Herz-Jesu-Darstellung in einem. Die fünf Reliefs an der Wand sind die Altarbilder der früheren Pfarrkirche. Sie stellen die schmerzreichen Geheimnisse des Rosenkranzes dar. Die Pieta ist gleichsam das sechste Bild: Jesus wird vom Kreuze abgenommen und in den Schoß Mariens gelegt.
Als Bräutigam Mariens steht der hl. Josef in ihrer Nähe als Patron der Sterbenden am Weg zur Totenkapelle. Ein Schmuckstück ganz besonderer Art ist die Orgel, sowohl hinsichtlich des gut gegliederten und verarbeiteten Prospektes, als auch der harmonischen Einordnung in den Kirchraum und der Auswahl der 17 Register. Seit ihrer Weihe am Palmsonntag 1972 erhebt die "Königin der Instrumente" die Herzen der Gläubigen. Über den Gottesdienst hinaus ist sie als einfache Dorforgel wegen der ausgewogenen Akustik des Raumes geeignet für Kirchenkonzerte und kirchenmusikalische Darbietungen. Im schlanken Pyramidenturm hängen vier Glocken, je zwei nebeneinander. Sie sorgen für ein festliches Geläute. Die kleinste Glocke verdient besondere Erwähnung. Sie wurde während des 30jährigen Krieges 1640 in Aachen gegossen und hat in allen vier Darscheider Kapellen bzw. Kirchen gehangen und geläutet. Sie ist dem Heiligen Kreuz dem hl. Kornelius geweiht. Heute noch macht sie durch die Schönheit ihres Klanges ihrem Meister alle Ehre. Zusammen mit den drei Stahlglocken aus dem Jahre 1951, die als Ersatz für die im 2. Weltkrieg requirierten Bronzeglocken angeschafft wurden, läutet sie das Te Deum hinaus und krönt es mit dem uralten kirchlichen Ritus: "Per omnia saecula saeculorum. Amen".
Quellenangabe: Hans Mülhaus - Darscheid, ein Heimatbuch Informationschrift zur Pfarrkiche Heilig-Kreuz